
Unser letzter Besuch in meiner Lieblingsdruckerei BEISSNER ermöglichte dem Team des neuen Zollenspieker-Buches einen aufregenden Blick hinter die Kulissen.
Allerdings nötigt die große und ehrfurchtseinflößende Druckmaschine von Heidelberger auch mir immer wieder ein Schaudern ab. Und die Papiermengen, die von dieser Maschine geschluckt werden können, auch.
Aber es ist ein tolles Gefühl, das Werk an dem so lange gearbeitet wurde und das jetzt endlich ins Lebens entlassen werden soll, auf den letzten Stufen zu begleiten. Ja, klingt eigenartig, aber es ist immer wieder eine Geburt. Man sieht wie aus einer Idee ein Produkt wird - an dem nun nichts mehr zu ändern ist, und das so wie es ist, in die Welt entlassen wird. Da ist es schon ein sehr schönes Gefühl, zu wissen, dass dieser "Geburtsvorgang" in guten und erfahrenen Händen liegt. Und das betrifft sowohl die Druckvorbereitung, als auch die Papierbeschaffung und den Druckvorgang als solches, bei dem inzwischen vieles automatisiert scheint, doch nichts geht ohne die Drucker mit ihrem geschulten Auge, die den Farbauftrag noch feinstens nachjustieren. Und dann die Arbeit der Buchbinder. Auch dafür haben wir wieder eine ausführliche Arbeitssitzung mit unserer wunderbaren Betreuerin Julia verbracht. So dass wir am Ende glücklich mit all den handwerklichen Schritten vertraut waren und jede Menge Entscheidungen getroffen haben, die nicht mal eben wieder rückgängig zu machen sind, und die dazu gehören, um aus einer Idee ein hochwertiges Produkt zu machen: Papier, Bindung, Hardcover-Umschlag mit rundem Rücken, Leineneinband mit Stempel (wusstet ihr, wieviel verschiedene Goldtöne dafür zu Verfügung stehen?). Dann das Vorsatzpapier, dass unbedingt mit dem Rotton im Inneren des Buches matchen sollte - und dann natürlich auch das Kapitalband und das Lesezeichen-Fähnchen: Alles in zauberhaftem Weinrot. Und umgeben ist das Ganze von einem Schutzumschlag mit einer Panorama-Luftaufnahme, das die ganze Szenerie des Zollenspieker Fährhauses auf einem Umschlag mit Klappen verteilt. Auch nicht ganz ohne, so ein Foto als Titelmotiv vorzubereiten. Aber nun ist alles passiert. Und das Ergebnis sieht sagenhaft gut aus.
